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Drei Tage Art of Hosting in Vorarlberg – ein Lernraum voller Energie

  • Autorenbild: INNSEL
    INNSEL
  • 28. Aug.
  • 3 Min. Lesezeit


Handbuch und Ernte-Notizbuch Art of Hostingtraining
Handbuch und Ernte-Notizbuch Art of Hostingtraining

Drei Tage Art of Hosting in Vorarlberg – ein Lernraum voller Energie

Die letzten drei Tage waren für uns intensiv. Gemeinsam durften wir am Art of Hosting Training in St. Arbogast/Götzis teilnehmen und sind noch immer erfüllt von den Eindrücken.

Wir sind hingefahren mit der Erwartung, ein paar neue Methoden kennenzulernen und vielleicht ein paar Alte aufzufrischen. Wir sind zurückgekommen mit etwas Größerem: dem Erleben einer Haltung und Lernkultur, die auf echter Zusammenarbeit basiert.

Art of Hosting oder ausgeschrieben The Art of Hosting and Harvesting Conversations that Matter, ist mehr als ein Methodenkoffer. Es ist eine Praxis, die darauf abzielt, Räume für echte Begegnungen und Zusammenarbeit zu schaffen. Dahinter steht die Haltung, dass die besten Lösungen nicht von Einzelnen entwickelt werden, sondern entstehen, wenn Menschen ihr Wissen, ihre Erfahrungen und ihre Perspektiven miteinander teilen.

Im Zentrum steht also nicht die Methode, sondern die Frage: Wie gestalten wir Gesprächsräume so, dass Vertrauen entsteht, Vielfalt sichtbar wird und handlungsleitende Ergebnisse erarbeitet werden können?

Vielfalt, die trägt

Das Besondere an diesen drei Tagen war nicht die eine große Methode, sondern die Vielstimmigkeit:Im Pro Action Café haben wir erlebt, wie konkrete Ideen und Herausforderungen Schritt für Schritt klarer werden. Im Open Space wurde spürbar, wie viel Energie entsteht, wenn Menschen ihre Themen selbst einbringen und Verantwortung übernehmen. In einer Case Clinic haben wir erfahren, wie kraftvoll Resonanz aus einer Gruppe sein kann. Bei der Wertschätzenden Erkundung ging es nicht um Probleme, sondern um das, was bereits da ist und wachsen darf.

Darüber hinaus öffnete sich ein breites Lernfeld mit weiteren Formaten: von der paradoxen Intervention, die festgefahrene Denkmuster humorvoll irritiert, über systemisches Konsensieren und soziokratischen Konsent, die Entscheidungsfindung auf neue Weise erlebbar machten, bis hin zu Soziodrama und Improtheater, die uns einluden, Themen körperlich, spielerisch und mit ungewohnter Leichtigkeit zu bearbeiten.

Jede Methode eröffnete einen anderen Zugang – mal durch strukturierte Resonanz, mal durch kreative Irritation oder durch tiefgehende Gespräche, in denen Unterschiedlichkeit nicht geglättet, sondern genutzt wird. Wir konnten nicht alles selbst erproben, aber wir haben erlebt, wie viel Potenzial in diesen Ansätzen steckt, wenn Menschen bereit sind, Verantwortung zu übernehmen und gemeinsam zu lernen.

Haltung als Lernende

Gleichzeitig war klar: Methoden allein machen noch keinen Unterschied. Entscheidend ist die Haltung. Für uns bedeutete das, bewusst in die Rolle der Lernenden zu gehen: neugierig, offen, manchmal auch verunsichert.

Diese Haltung hat uns ermöglicht, Fragen stehen zu lassen, Unsicherheit auszuhalten und das gemeinsame Feld zu spüren, in dem Neues entstehen kann. Nicht „wir wissen schon“, sondern „wir erkunden gemeinsam“.

Besonders berührt hat uns die AoH-Grundhaltung „Die, die da sind, sind die Richtigen“. Für uns ist das kein neuer Gedanke, sondern ein Wert, den wir aus der Offenen Kinder- und Jugendarbeit schon lange kennen und täglich leben: mit den Menschen zu arbeiten, die tatsächlich da sind, und in der Unterschiedlichkeit die eigentliche Stärke zu sehen.

Dankbarkeit und Ausblick

Ein großes Dankeschön an das Hosting-Team: Florian Kresser, Helene Holubar, Robert Pakleppa, Katrin Preuß, Isabella Natter-Spets, Marlon Gliedt, Katharina Erlacher, Semih Morel und Judith Lutz , für die Art, wie ihr diesen Raum gestaltet habt. Es war spürbar, dass ihr nicht nur Methoden vermittelt, sondern eine Haltung lebt.

Für uns als INNSEL nehmen wir mit: Art of Hosting gibt uns nicht einfach ein zusätzliches Methodenpaket an die Hand. Vielmehr eröffnet es einen Rahmen, der unsere bisherigen Angebote ergänzt, uns selbst sensibilisiert und dabei hilft, Prozesse vielleicht noch passgenauer zu gestalten. Wir bleiben INNSEL mit unserem eigenen Profil, unserer Haltung und unseren Schwerpunkten. Gleichzeitig nehmen wir aus diesen drei Tagen Impulse mit, die uns bereichern und unsere Arbeit in Beratungen, Teamtagen und Prozessbegleitungen noch wirksamer machen können.

 

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